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15.09.2025 Kategorie: Gemeinde

Die Schönheit des Andersseins

Lektion vom Schneckenkönig

Liebe Leserinnen und Leser,

es gibt ganz verschiedene Schneckenarten. Sehr bekannt ist die Weinbergschnecke. Ihr Schneckenhaus ist im Uhrzeigersinn gedreht. Nur ganz wenige Schnecken – ungefähr eine von 20.000 – haben ihr Haus gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Sie haben es schwer, einen Partner zu finden, denn der Partner muss auch ein gegen den Uhrzeigersinn gedrehtes Haus haben. Sonst klappt es mit der Befruchtung nicht. Obwohl diese Schnecken nicht so wie die anderen sind, nicht „normal“, hat man ihnen den Namen „Schneckenkönig“ gegeben.

Schön wäre es, wenn wir Menschen das auch so machen würden, aber wer, der unserer Meinung nach nicht „normal“ ist, wird schon König genannt? Meistens rümpfen wir wohl eher die Nase und ignorieren Menschen, die nicht so sind wie wir. Häufig tun wir uns schwer mit Menschen, die anders sind. Andersherum vergessen wir manchmal schnell, dass auch wir anders sind, weil jeder Mensch einzigartig ist und auch wir für manche eine Herausforderung darstellen.

„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat“ können wir im Römerbrief (Röm 15,7) lesen. Jesus Christus nimmt jeden an. Egal, wie wir aussehen oder ticken, egal, welche Macken oder Kanten wir haben. Darum können auch wir in anderen die von Gott Geliebten sehen. Vielleicht können wir es machen wie in der Namensgebung des Schneckenkönigs. Die Andersartigkeit von jemandem erst einmal als etwas Besonderes sehen.

Ihre Pfarrerin
Werena Anders

Beitrag von Pfarrerin Werena Anders